Kapitel 3. UDDF — standardisiert, offen, frei verwendbar

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines
Einsatzmöglichkeiten des UDDF
Beispiel-Szenario 1 (Tauchpartner, Ausrüstung, Tauchplatz, Logbuch)
Beispiel-Szenario 2 (Tauchprofil)
Beispiel-Szenario 3 (Tauchgangsplanung)
Beispiel-Szenario 4 (Tauchreise)
Beispiel-Szenario 5 (Expeditions-Dokumentation)

Die Einführung des UDDF beseitigt alle oben angeführten Schwächen der momentan verbreiteten Formate und standardisiert den Datenaustausch zwischen den unterschiedlichsten Programmen — auch über Betriebssystemgrenzen hinweg.

Allgemeines

UDDF stellt eine äußerst mächtige Sprache bereit, mit dem aufgezeichnete Tauchgangsprofile oder geplante beziehungsweise simulierte Tauchgänge genauso gut wie die elektronische Logbuchführung, aber auch die Generierung von (speziellen) Austauchtabellen aller Spielarten des Tauchens — Apnoe, Sporttauchen, Technisches Tauchen, Höhlentauchen etc. — zusammengeführt und weitergehend verwendet werden können. UDDF stellt dazu Sektionen und Elemente zur Verwaltung der persönlichen Daten, der Daten von Tauchpartnern, Ausrüstung, Tauchfahrten und Tauchplätzen zur Verfügung. Ebenso können Verweise auf (externe) Bilder, Internet-Seiten und dergleichen eingebaut werden.

Des weiteren wurden für die Sektion, in der die eigentlichen Tauchgangsprofil-Daten abgelegt werden, viele Elemente des schon früher entwickelten UDCF in UDDF übernommen. UDCF diente dazu, die Tauchgangsprofile verschiedener Tauchcomputer sowie unterschiedlicher Tauchsimulations-Programme untereinander auf einfache Art und Weise austauschbar zu machen. Mit UDCF war es möglich, mit beliebigen Tauchcomputern aufgezeichnete ,,reale`` Tauchgangs-Profile nach Konvertierung in das UDCF auf allen Computersystemen auszuwerten beziehungsweise mit anderen Dekompressionsmodellen oder geänderten Parametersätzen zu rechnen. Dennoch hatte es einige Schwächen bezüglich der XML-Konformität.

Mit der Einführung des UDDF sollte UDCF zugunsten des ersteren nicht mehr verwendet werden.

Ebenso wurde das ursprünglich als eigenständiges Format angedachte UDGF (Universal Dive Generation Format) (Raimundo F. Diez, unveröffentlicht) in UDDF inkorporiert. UDGF vereinheitlicht die Erzeugung von Austauchtabellen. Auch im Zeitalter von Tauchcomputern kann es wünschenswert oder sogar wichtig sein, eine ,,persönliche`` Austauchtabelle zu berechnen — beim Technischen Tauchen ist dies nach wie vor unentbehrlich.

Mit dem Universal Dive Data Format wird es somit erstmals möglich, sämtliche anfallenden Tauchdaten — Planung, Loggen, Analyse von Tauchgängen (Apnoe, Kreislaufgeräte, offene Systeme, alle denkbaren Atemgas-Gemische), Logbuch, Erstellung von Austauchtabellen, Archivierung usw. — hersteller- bzw. plattformunabhängig zu verwalten und untereinander austauschbar zu machen. Abbildung 1 veranschaulicht diesen Sachverhalt.

Abbildung 3.1. UDDF als Vermittler

UDDF als Vermittler

Ab Version 3.0.0 unterstützt UDDF nun auch die komplette DL7 Standard-Funktionalität (DAN – Project Dive Exploration http://www.diversalertnetwork.org/research/projects/pde/) — und bietet darüber hinaus Erweiterungen.

UDDF ist ein offenes Format und wird ständig erweitert. Für die Zukunft ist es wünschenswert, daß weitere Sektionen geschaffen werden, um die Anwendungsgebiete noch auszudehnen (zum Beispiel Erfassung von Prüfdaten bei Ausrüstungstests, archäologische Daten und weitere mehr). Dazu sind alle interessierten Personen sowie Firmen/Hersteller aufgefordert zur Weiterentwicklung beizutragen. Dadurch wird ein Maximum an Flexibilität und der jeweils neueste Stand des Formats gewährleistet — auf wissenschaftliche und technische Neuentwicklungen kann so schnell reagiert werden.

UDDF kann frei verwendet werden. Ziel der Entwickler ist es, UDDF als Standard-Datenaustauschformat für alle Arten anfallender Tauchdaten weltweit zu etablieren.